HIER FINDEN SIE EINEN AUSFÜHRLICHEN ÜBERBLICK ZUR PDT
PHOTODYNAMISCHE THERAPIE (PDT)
WIRKSAMKEIT DER PDT
Bei der Photodynamischen Therapie wird eine Farbstoffähnliche Substanz auf den Körper aufgetragen, ehe mit roten oder grünen sichtbaren Licht bestrahlt wird. Auf die erkrankten Stellen wird ein im menschlichen Körper vorkommender Baustein des roten Blutfarbstoffes namens Methlyester der 5-Aminolävulinsäure in Form einer Salbe aufgetragen. Dieser reichert sich bevorzugt in den erkrankten Hautzellen an und wird zu Vorstufen des roten Blutfarbstoffes weiterverarbeitet, die sich durch sichtbares Licht anregen lassen. Bei dieser Anregung kommt es zu einer Energieübertragung auf Sauerstoff, der toxisch auf die zelluläre Umgebung wirkt. Das Verfahren ist weitgehend selektiv, da geschädigte oder bösartig veränderte Zellen die Aminolävulinsäure stärker anreichern als gesunde Zellen. Nach Einwirkzeit und Bestrahlung mit einem speziellen ungefährlichem Rotlicht kommt es zu photooxidativen Reaktionen in den Zellen mit nachfolgendem Zelluntergang. Die Zellen sterben insbesondere durch die Schädigung der Zellmembran (Schicht, die die gesamte Zelle bzw. deren Zellstrukturen abtrennt und begrenzt) ab. Die krankhaft veränderten Zellen werden nach Tagen bis wenigen Wochen abgestoßen und durch gesunde, neue Zellen, die durch Teilung aus benachbarten, gesunden Zellen entstehen, ersetzt.
PHOTODYNAMISCHE DIAGNOSTIK (PDD)
Die Aminolävulinsäure oder deren Abkömmling wird als Creme auf die erkrankten Hautpartien aufgetragen und über mehrere Stunden lichtdicht abgedeckt. Nach einem Zeitraum von 3-5 Stunden ist die Anreicherung des Photosensibilisators Porphyrin in den krankhaft veränderten Zellen am höchsten, der Unterschied zu den gesunden Zellen ist zu diesem Zeitpunkt am größten. Jetzt kann mittels der Fluoreszenzdiagnostik die Ausdehnung der betroffenen Hautveränderungen durch Betrachtung mit einer speziellen Blaulichtlampe (Wood-Licht) für die nachfolgende Bestrahlung abgegrenzt oder auch die Grenzen für eine nachfolgende Operation festgelegt werden. Dieses Verfahren nennt man auch „Fluoreszenzdiagnostik“
Zahlreiche lichtbedingte Verhornungsstörungen der Oberhaut. Sie stellen eine Frühform von Hautkrebs dar. | Typische Rotfluoreszenz der erkrankten Hautareale nach Inkubation mit MAOP-Creme und Bestrahlung mit Wood-Licht |
Die PDT kann unmittelbar anschließend durchgeführt werden. Dazu wird das betroffene Hautareal für 20-30 Minuten mittels einer speziellen Rotlichtlampe bestrahlt. Die Wellenlänge des verwendeten Lichtes spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn die Photosensibilisatoren werden nur durch Licht einer bestimmten Wellenlänge aktiviert. Bei der PDT sind diese Strahlen aus dem längerwelligen Rotlichtbereich (Bereich zwischen 600-700 Nanometern).
Unter dem Einfluß der Energie dieses Lichtes werden die Tumorzellen in der Haut zerstört. Auch die Art des Lichts entscheidet über den Behandlungserfolg der PDT. Rotes Kaltlicht dringt besonders tief in die Haut ein und ermöglicht so einen nachhaltigen Behandlungserfolg bis in tiefere Hautschichten. Das verwendete Rotlicht hat keine schädigende Wirkung auf das gesunde, umliegende Gewebe.
NEBENWIRKUNGEN DER PDT
Während der Bestrahlung tritt gewöhnlich deutliches Brennen oder eine sonnenbrandähnliche Empfindung auf. Andere Nebenwirkungen sind Wärmegefühl, Rötung, Ödeme und Verkrustungen.
Durch Kühlung während der Therapie kann dies gelindert werden. Nach der Behandlung setzt der Prozeß der Abstoßung der zerstörten, krankhaften Zellen und das Ersetzen durch gesunde Zellen ein. Bis 24 Stunden nach der Behandlung sollte jede Sonnenbestrahlung des Behandlungsareals vermieden werden. Direkt nach der Therapie kann ein leichtes Brennen (bis 24 Stunden) auftreten, zudem kann es zu einer vorübergehenden Rötung, Schwellung oder Krustenbildung (wenige Tage) kommen. Selten werden nässende, entzündete Hautveränderungen beobachtet, die dann meist mit einer entzündungshemmenden Creme behandelt werden. Vereinzelt treten auch Farbveränderungen der Haut auf, die nach wenigen Wochen abklingen werden.
In der Regel wird nach 14 Tagen eine Kontrolluntersuchung durchgeführt.
Zumeist sind 2 Therapiesitzungen (innerhalb von 2-4 Wochen) erforderlich. Über die Notwendigkeit einer erneuten Behandlung wird anhand des klinischen Befundes entschieden. Sollte es erforderlich sein, wird eine Gewebeprobe für die histologische Untersuchung entnommen um das weitere therapeutische Vorgehen festzulegen.
VORTEILE DER PDT