Allergologie
Allergieabklärung und Moderne Therapien
Allergien sind Überraktionen des Organismus auf Substanzen, die er fälschlicherweise für schädlich hält. Prinzipiell können alle Altersklassen betroffen und jedes Organ Schauplatz eines allergischen Geschehens sein, wenn die veranlagte Bereitschaft, mit allergischen Symptomen zu reagieren, gegeben ist.
Die klinischen Bilder sind vielschichtig und können als Heuschnupfen, Bindehautentzündung, Asthma bronchiale, Nahrungsmittelallergien, Nesselsucht und im Erwachsenenalter auch als berufsbedingte Ekzeme auftreten.
Allergologie ist ein fachübergreifendes Gebiet: Dermatologen, Lungenfachärzte, HNO-Ärzte und Kinderärzte arbeiten hier eng zusammen.
Die Häufigkeit der Allergien in den Industrieländern nimmt zu. Faktoren wie der steigende Medikamentenkonsum, Luftverschmutzung, Rauchen, veränderte Nahrungsmittel sowie auch der Kontakt mit bisher unbekannten „exotischen Allergenen“ und psychovegetative Faktoren (Streß) sind bei dieser Entwicklung nicht auszuschließen.
Die Diagnostik von allergischen Erkrankungen beinhaltet:
- die ausführliche Erhebung der Krankengeschichte
- die ausführliche Erhebung der Familien- und Medikamentenanamnese
- die klinische Untersuchung
- je nach Krankheitsbild werden folgende Tests durchgeführt
- Reib-Test
- Prick-Test
- Intracutan-Test
- RAST-Untersuchung auf Antigen-Antikörper im Blut
- Epikutan-Test
Allergien vom Soforttyp (Typ I Allergien) wie z.B. Blüten-Pollen, Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Tierhaare, Lebensmittel werden durch die Prick-Haut-Testung erfasst. Die Ablesung erfolgt sofort (also nach 15-20 Minuten). RAST-Blutuntersuchungen auf spezifische IgE-Antikörper ergänzen die diagnostische Abklärung.
Allergien vom verzögerten Typ (Typ IV Allergien) betreffen die Kontaktallergien (Ekzeme). Die Testung erfolgt hier mittels Klebepflaster und Testsubstanzen (Epicutantestung). Die Ablesung erfolgt nach 48 und nach 72 Stunden.
Die Neurodermitis stellt eine Zwischenform dar, da sowohl Allergien vom Soforttyp als auch Ekzemreaktionen charakteristisch sind. Die genetische Anlage, Allergien oder Neurodermitis zu entwickeln, bezeichnt man als Atopie.
nach den Allergietests können Therapiemaßnahmen eingeleitet werden, wie z.B.:
- Allergenkarenz durch Meiden des Allergens, Ausweichmöglichkeiten
- Aufklärung über das Vorkommen des Allergens im Haushalt, Beruf und Umwelt
- Beratung über Maßnahmen bei Auftreten eines allergischen Zwischenfalls
- Dokumentation einer allergischen Reaktion im Allergiepaß
- Medikamentöse antiallergische Therapie
- Spezifische Immuntherapie bei Pollen-, Hausstaubmilben-, Bienen- und Wespengiftallergien